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Herm
war eine Reise wert! Die diesjährige
Weltjagdmeisterschaft für
Vorstehhunde in Herm, Südfrankreich, war der Höhepunkt einiger hochkarätiger
Prüfungen für Vorstehhunde in den ausgedehnten Pinienwäldern mit Heidekraut
und hohem Farn als Unterbewuchs.
Den Auftakt bildete das
Gordon-Setter Championat am 18.und 20. Oktober. Hier war es Marc Ellenhorst mit
seinen beiden Hündinnen Jamainas
Bajen und Jamainas Delia, der
als einziger Führer Deutschland vertreten konnte, und zwar eindrucksvoll:
20.10.: Delia 3. Tb, Bajen CQN
Welch’ ein Auftakt!
Am 21./22.10. trafen sich dann die
anderen Teilnehmer, die ihre Hunde zum Coupe de la Mediterranee am 23.und
24.10.angemeldet hatten, zum gemeinsamen Training, auch um den einen oder
anderen Feinschliff vorzunehmen und die Hunde auf das Gelände einzustimmen.
1.
Armani
vom Westmünsterland, ISR, geführt vom Michael Böing
2.
Working Gundog’s Aura,
ISH. geführt von Hendrickje Mundt
3.
Jamainas Bajen, GSH. und
4.
Jamainas Delia, GSH,
beide geführt von Marc Ellenhorst
Kontinentale Mannschaft:
1.
Baru vom Schimberg, UVR,
geführt von Kai-Uwe Steeg
2.
Campo vom Schimberg UVR.
geführt von Björn Eckert
Hier konnte sich am
24.10. bei den britischen Hunden aus Deutschland
Jamainas Delia mit einem 4. Exc. platzieren und auch die beiden
Magyaren setzten ein deutliches Ausrufezeichen:
23. 10. Campo: CACIT
Reserve und Baru: Tres bon. Diese beiden Platzierungen brachten den Beiden
den 2. Platz in der Gesamtwertung ein.
Bemerkenswert ist auch
die Tatsache, dass beide Führer das erste Mal an dieser Veranstaltung
teilgenommen haben und souverän ihre beiden Rüden präsentierten.
So konnte es
weitergehen!
Der. 25.10. war
eigentlich als Pausentag gedacht, den mancher Führer noch mal zu Training
nutzte. Nicht so unsere beiden Ungarn, die eine Prüfung an diesem Tag
gemeldet hatten und prompt konnte sich dieses Mal Baru das Reserve CACIT
sichern.
Langsam wurde die
Angelegenheit unheimlich.
Am 27.10. und 29.10.
folgte nun die Weltjagdmeisterschaft.
Vertreten wurde
Deutschland wieder von den Hunden des Coupe de la Mediterranee, die
kontinentale Mannschaft wurde komplettiert durch
3.
Haifa von der
Hubertushöhe, EBH und
4.
Jaustine de la Vallee
d’Orseval, EBH, beide geführt von Josef Müller
Leider konnte sich von
den britischen Hunden am ersten Tag keiner platzieren, am zweiten Tag konnte
Michael Böing seinen Armani vom
Westmünsterland mit einem Tres bon in die Wertung bringen. Da für die
Mannschaftswertung mindestens zwei Hunde platziert sein müssen, war ein
Platz auf dem Podium nicht möglich.
Auch bei den
Kontinentalen konnte sich leider nur ein Hund platzieren und deshalb war
auch hier eine Mannschaftswertung nicht möglich. Allerdings konnte Kai-Uwe
Steeg mit Baru vom Schimberg sich an beiden Tagen mit Exc. platzieren und
erreichte den 2. Platz in der Einzelwertung bei den kontinentalen Hunden.
Am 28.10. fand die
Meisterschaft St. Hubert statt, bei der jeweils eine Damen- und eine
Herren-Mannschaft antreten kann.
Die deutsche Mannschaft
St. Hubert bestand aus
1.
Working Gundog’s Aura,
geführt von Hendrickje Mundt sowie
2.
Joe od Gmizica, ESR, geführt von
Nadja Jeuschede-Storch
– bei den Damen,
sowie
1.
Jamainas Bajen, geführt
von Marc Ellenhorst und
2.
Baru vom Schimberg,
geführt von Kai-Uwe Steeg
bei den Herren
Marc hatte den ersten
Gang in seiner Gruppe und ich traute meinen Augen nicht, als ich die
Nachricht von seiner Frau erhielt: „Marc hat zwei Fasane mit dem ersten
Schuss!“ Mir war klar, dass er damit den Grundstein gelegt hatte für eine
hohe Platzierung, denn ich war sicher, dass in diesem schwierigen Gelände
nicht Viele zwei Fasane erlegen konnten. Erwartungsgemäß konnte er damit den
Gruppensieg erreichen und damit die Barrage (Stechen). In der Barrage treten
die Gruppensieger, die Wild erlegt haben, noch einmal an, um den
Gesamtsieger zu finden. Hier musste sich Marc nur Mateo Frigato aus Italien
mit seinem DD-Rüden Agripa geschlagen geben und wurde somit
Vize-Weltmeister St.
Hubert 2017
Nachdem Kai-Uwe Steeg
einen hervorragenden 4. Platz in seiner Gruppe erreichen konnte, war klar:
Deutschland ist
Weltmeister St. Hubert Herren 2017
Nun zu den Damen:
Nach dem Beide das
Mittelfeld in ihren Gruppen erreicht hatten, war rein rechnerisch klar, dass
auch sie den Sprung auf das Siegertreppchen schaffen würden. Deutlich war
die Führung von Frankreich, gefolgt von Deutschland und Großbritannien. Dann
die große Überraschung: Die Gastgeber hatten zwar mehr Mannschafts-Punkte,
konnten aber kein Wild erlegen bzw. laut Reglement „in die Wildtasche
legen“. Naja’s Joe hatte nämlich in seinem Gang einen kranken Fasan gefunden
und gebracht, sodass sie Beute gemacht hatte und ein Stück Wild „in die
Jagdtasche legen konnte“. Damit war Frankreich aus der Wertung und der Titel
Weltmeister St. Hubert
Damen 2017
ging ebenfalls an
Deutschland, gefolgt von Großbritannien und Italien.
Nach der
Weltmeisterschaft fanden noch Championate der English Setter und Pointer
statt, allerdings ohne deutsche Beteiligung. Bei dem Championat der Bretonen
konnte Josef Müller seine Jaustine
als beste Hündin platzieren und den dritten Platz in der Mannschaft
erreichen und das mit nur zwei Hunden, obwohl andere Nationen mit vier
Hunden angetreten waren.
Fazit: Noch nie konnte
Deutschland so viele Titel und Platzierungen anlässlich der WM, des Med.
Coups und den angegliederten Championate erringen. Darauf können die Führer
mächtig stolz sein, ebenso wie die Vereine und Clubs auf ihr Potential. Nach
diesen Erfolgen in Herm 2017, der Sieg in der Einzelwertung bei den
britischen Rassen in Dänemark 2016, sowie der Sieg der britischen Mannschaft
2015 in Serbien hat Deutschland ein deutliches Zeichen gesetzt.
K.P.F.
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