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Die unterschiedlichen Punktesysteme:
Wer sich in Deutschland mit seinem
Jagdhund einer Prüfung stellen will, sieht sich je nach Prüfung mit
unterschiedlichen Punktesystemen konfrontiert.
Bei den Brauchbarkeitsprüfungen der einzelnen Bundesländer verfährt
man einfach und stellt lediglich das Bestehen und somit die
Brauchbarkeit für unterschiedliche Verwendungen fest. Für die
britischen und irischen Vorstehhunde haben diese jedoch in Hinblick
auf ihre vorrangige Verwendung als Spezialisten für die Arbeit vor
dem Schuss keinen züchterischen Wert, da die Fächer Nase, Suche und
Vorstehen keinerlei Berücksichtigung finden.
Bei den Anlageprüfungen des JGHV (VJP & HZP) wird das 12-er System,
bei der VGP das 4-er System, wie auch bei den rassespezifischen
Prüfungen des DK-Verbandes (Derby & Solms) verwendet. Beim 4-er
System werden die einzelnen Prädikate mit jeweils einem Punkt belegt
(Prädikat sehr gut 4 bis ungenügend 0 Punkte). Der Verein für
Pointer und Setter hat sich für seine rassespezifischen Prüfungen (JuS,
JuSH, ES, PS, HJS & HJPS) in Anlehnung an den JGHV und zum besseren
Verständnis in der Jägerschaft in Deutschland ebenfalls für das
12-er System entschieden. Bei diesem System werden die Leistungen
des Hundes in einzelnen Fächern (siehe PO) aufgelistet. Die Richter
vergeben dann während der Prüfung in diesen einzelne Fächern
Prädikate, die sich im Bereich von hervorragend (12 Punkte) bis
ungenügend (0 Punkte) bewegen. Wobei 12 Punkte die absolute Ausnahme
sein sollten, die gemäß PO strengen Richtlinien unterliegt. Die
Prädikate sehr gut bis genügend werden mit jeweils 3 Punkten
bestückt, die eine genaue Aussage über ein glattes, ein hohes und
ein niedriges Prädikat geben. Aufgrund der Aufschlüsselung in
einzelne Fächer, wie beispielsweise Nase, Suche, Vorstehen kann der
Verein als auch der Führer und Züchter genau ermitteln, wo die
Stärken des jeweiligen Hundes liegen und wo die Schwächen. Eine
nicht unwichtige Möglichkeit, die gerade im Bereich der Zucht eine
große Aussagekraft hat. Auch
bei einem Nichtbestehen werden Punkte vergeben, so kann auch hier
ein guter Aufschluss über die Qualität des Hundes erfolgen. Die
einzelnen Fächer sind zusätzlich noch mit Fachwertziffern belegt,
die den Wert dieses Faches verdeutlichen sollen. So ergibt sich dann
am Ende einer Prüfung eine Gesamtsumme aus den Punkten. Bei den
Leistungsprüfungen noch zusätzlich eine Aufteilung in Preise, die
der PO zu entnehmen sind.

Der Verein veranstaltet auch zusätzlich zu
den vereinseigenen Prüfungen, Prüfungen nach internationalen
Prüfungsordnungen (FCI). Diese Prüfungen und auch in Anlehnung an
diese Prüfungen das Int. Derby werden nach dem 20-er System
gerichtet. Hier wird für die geleistete Arbeit des Hundes der
Gesamteindruck ermittelt, der sich ebenfalls in Prädikaten
ausdrückt. Hier liegt der Unterschied jedoch in der Bezeichnung. Das
höchste Prädikat, hier als Preisklasse bezeichnet, ist ein
vorzüglich und das niedrigste ein ungenügend. Dazwischen befinden
sich sehr gut und gut. Die einzelnen Preisklassen sind mit jeweils 5
Punkten bestückt. Wie sagte ein renommierter Richter auf einer
Prüfung mal: „20 Punkte ist Gott und den hat noch keiner gesehen“.
Im Ausland wird dann auch häufig auf die Punkte in den
Preisklassen verzichtet und nur ein 1. Vorzüglich, oder 3. Sehr gut,
etc. vergeben. Auch eine Bezeichnung in Französisch (Sprache der
FCI) wird gerne
verwendet (exc., tres bon, bon).

Im internationalen System haben die
Richter auch noch die Möglichkeit ein CQN an einen Hund zu vergeben,
der herausragende Anlagen zeigt und lediglich durch einen
Dressurfehler ausscheidet. Dieses CQN bedeutet kein Bestehen der
Prüfung und ist lediglich eine Bewertung, die gleich den Punkten
beim 12-er System eine Bewertung des Hundes für die Zucht zulässt.
Dies ist die einzige Möglichkeit auch bei Nichtbestehen eventuelle
Qualitäten eines Zuchthundes herauszustellen. Dies aber nur im
positiven Sinne. Ein Vergleich der unterschiedlichen Systeme ist
schwer zu beschreiben. Den Spezialleistungsrichtern sind jedoch die
Prüfungsordnungen und die Arbeitsweise damit vertraut, sodass eine
Einstufung keine Probleme darstellt. Im Groben kann man den
Vergleich in den Preisklassen bei den Leistungsprüfungen sehen. In
etwa entspricht ein 2. Preis nach dem 12-er System einem Sehr gut im
20-er System. Auf keinem Fall sollten die Prädikate sehr gut und gut
aus dem 12-er System mit den Preisklassen sehr gut und gut aus dem
20-er System gleichgestellt werden, da das sehr gut im 12-er System
die höchste Bewertung ist und im 20-er das vorzüglich.
Grundsätzlich zählt die
Arbeit des Hundes im Feld und die unterscheidet sich bei den
verschiedenen Prüfungen nur unwesentlich, sodass ein sehr gut
ausgebildeter Hund mit vorzüglichen Anlagen sicherlich unter allen
Systemen auch die entsprechend hohen Bewertungen erhalten wird.
Dadurch, dass der Verein sich beiden Systemen stellt, ist sowohl ein
internationaler Vergleich, als auch ein nationaler mit den
Kontinentalen Hunden ein Leichtes. Als Zuchtverein und mit
Verantwortung für die Zucht und die Erhaltung der Rassen IS, ES,
IRWS, ES, GS und Pointer in ihren spezifischen Arbeitsweisen
ermöglicht das 12-er System eine ausführlichere Darstellung der
Qualitäten des Hundes. Allein auch durch die Aufteilung in Prüfungs-
und Zusatzfächer, werden die einzelnen Bereiche der Arbeit eines
Hundes im Einzelnen genau bewertet. So kann beispielsweise ein Hund
mit über sehr guten Punkten in Suche, Nase und Vorstehen, durch
Dressurfehler schnell in eine mittlere Preisklasse fallen. Für die
Zucht sind aber gerade die Fächer Nase, Suche und Vorstehen,
Kopfhaltung, etc. von besonderer Bedeutung und Bestandteil der
Genetik. Dem trägt der Verein durch sein Punktesystem Rechnung.
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