Zur Vorbereitung auf die Frühjahrsprüfungen bietet
die LG Westfalen/Ruhr im Frühjahr seit 3 Jahren ein Vorstehtraining
an. In 2016 sind dank Frau Anja Oberscheidt sehr schöne Sequenzen
dazu in Bildern entstanden, die ich hier zur Erklärung nutzen
möchte. Zur Demonstration dient hier meine Gordon Hündin
Izabeau des Pralines d’Aubejoux. Sie ist 2,5 Jahre alt und zeigt
hier sehr schön die einzelnen Stufen des Vorstehens.
Es wurde ein Taubenwerfer ausgelegt und
verblendet, die dafür ausgewählte Fläche war nicht besonders groß,
da in erster Linie unerfahrene Hunde und Führer angeleitet wurden.
Zu Anfang sollte der Hund gegen den Wind,
idealer Weise parallel zur vermeidlichen Witterung angesetzt werden.
Gesichert an der langen Leine, sollte hier nicht allzu große Fahrt
in der Suche aufgenommen werden. Dies erledigte sich auch schnell,
da Izabeau schon sehr früh Witterung durch kurzes Verharren anzeigte.
Dem Hund vertrauend
und wissend, wo sich die ersehnte Witterung befindet, ließ ich dem
Hund die Möglichkeit, die Witterung langsam festzumachen und folgte
ihm vorsichtig und bestätigend.
Nachdem sie dann voll in der Witterung stand, verharrte sie
regungslos und stand fest und ausdrucksstark in gebührendem Abstand
vor. Sie kaute die Witterung und hielt die Spannung.
Ich
schloss zu ihr auf, bestätigte sie ruhig in ihrem Vorstehen und ließ
sie fest durchstehen.
Da es sich um ein Training handelt,
ließ ich sie dort stehen, um eine gewisse Ablenkung und auch Druck
durch mich und meine Bewegung auszuüben, dem der Hund dann auch
Stand halten soll.
Sie blieb absolut bewegungslos auf ihrem
Platz bis ich wieder bei ihr war. Nach Bestätigung ihrer sauberen
Arbeit, übten wir den letzten Jagddruck aus, um die Taube zum
Abstreichen zu bringen.
Izabeau verfolgt zwar das Abstreichen
der Taube verlässt aber ihren Platz nicht und geht anschließend ohne
Kommando ins Sitz.

So verharrt sie bis die Taube außer Sicht
ist.
Ein abschließendes ausgiebiges Belohnen sollte für jeden
Führer selbstverständlich sein. Für mich gibt es nichts Schöneres
als auf diese Art von meinem Mädchen belohnt zu werden und das
möchte ich ihr dann auch zurück geben….
Nur im Team kann man
Erfolg haben.
Das Vorstehen beginnt mit dem Aufnehmen der ersten Witterung und
endet mit dem Verharren vor dem Wild. Die Art und Weise wie der Hund
zum Vorstehen kommt wird dabei bei den Prüfungen in Punkten
berücksichtigt. Idealer Weise rückt der Führer dann mit seinem Hund
zum festliegenden Wild auf um es zum Abstreichen zu bringen. Es
kommt jedoch auch schon mal vor, dass das Wild ohne Zutun des Hundes
aufsteht. Hierbei sind die Beobachtungen der Richter von großer
Bedeutung, um das Vorstehen entsprechend zu bewerten. Springt der
Hund selbständig ein oder rückt selbständig auf, so ist das
Vorstehen nicht abgeschlossen und wird auch entsprechend mit
ungenügend bewertet. Die unterschiedlichen Rassen zeigen bei dieser
Arbeit auch unterschiedliche rassespezifische Körperhaltungen, die
in den Beurteilungen ebenfalls Berücksichtigung finden. Der Gehorsam
bei abstreichendem Federwild und die Schussruhe werden dann separat
bewertet. Beides leistet der Hund idealer Weise ohne Kommando. Jede
Einwirkung wirkt sich je nach Stärke auf die Punkte aus. Gerade bei
unseren englischen und irishen Vorstehhunden ist das Vorstehen von
besonderer Ästhetik und in unserer Zucht auch von besonderer
Bedeutung. Aus diesem Grund sind unsere Leistungsprüfungen sowohl im
Frühjahr (ES/PS, FT solo/couple), als auch im Herbst (HJS/HJPS, GT
solo/couple) gezielt auf
das Vorstehen und seine Qualität ausgerichtet.
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